Therapieangebot:

Was ist Schamanismus ?

Schamanismus ist die älteste Lehre der Menschheit über das Zusammenwirken der universellen Kräfte und die Bewältigung von Störungen im sozialen, individuellen und ökologischen Gleichgewicht. Aus einem tiefen Verständnis für das menschliche Eingebundensein in die Gesetzmäßigkeiten des lebendigen Universums entwickelten sich traditionelle ganzheitliche Heilansätze sowie rituelle und spirituelle Übungen für die körperliche und geistige Gesundheit des Einzelnen und der Gemeinschaft.
Unsere Vorfahren lebten in unmittelbarem Bezug zu Natur und Erde und waren dadurch, ohne es zu hinterfragen, mit allem Lebendigen und dem Universum eng verbunden. Dabei gab es stets Menschen, die die besonderen Begabungen und das Wissen besaßen, um den verschiedenen Energieflüssen nachzuspüren und Wege aufzuzeigen, die Harmonie und Balance wiederherzustellen.

Was sind Schamanen?
Schamanen haben in fast allen Stammesgemeinschaften vielfältige Aufgaben und Rollen. Diese Frauen und Männer sind vielfach Mediziner, Priester, Psychologen, Therapeuten, Berater, Überlieferer der Mythen und Künstler in einer Person. Sie gelten als Bindeglied und Mittler zum Göttlichen und erleben durch verschiedene Praktiken, meist unterstützt von monotonen Rhythmen und Gesängen, den natürlichen Zugang zur spirituellen Ebene.

Die schamanische Arbeitsweise
Die schamanische Intervention in Heilungsprozessen wendet sich immer an alle Aspekte des Menschen: Körper, Emotion, Intellekt und spirituelles Selbst. Sie unterscheidet sich dadurch grund- sätzlich von der westlichen modernen Psychologie und Medizin, die bei den Patienten meist nur die Symptome behandelt.

Wurzeln des Schamanismus
Schamanismus ist so alt wie die Menschheit selbst. Felszeichnungen in der ganzen Welt belegen das sehr eindrucksvoll, wie z. B. in Lascaux, in der Sahara, in Australien, in Sibirien, um nur einige zu nennen. Auch in unserer unmittelbaren Umgebung, im Salzkammergut, befinden sich einige solcher Ritzbilder im Fels. Was wir heute über den Schamanismus wissen, haben wir den letzten Trägern dieses alten menschlichen Wissens zu verdanken, den Schamanen und Medizinfrauen der alten und zum Teil sterbenden Stammeskulturen. Es ist nicht zuletzt einigen Ethnologen zu verdanken, dass die alten kulturellen Traditionen des Schamanismus auch in der westlichen Welt wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt sind.

Schamanismus heute
Die Ansätze der traditionellen und meist schamanischen Ethnomedizin trifft insbesondere bei vielen Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten auf großes Interesse. Erforscher des alten Wissens finden Parallelen zur Psychologie, Psychosomatik und Psychoimmunologie. Gerade auch die modernen Therapieformen bedienen sich vermehrt ritualisierter und schamanischer Methoden, um Einfluss auf die kranke Psyche ihrer Klienten zu nehmen.

Core (Kern, Basis) Schamanismus
Der amerikanische Anthropologe Michael Harner hat bei seinen Forschungen entdeckt, dass die Schamanen auf der ganzen Welt unabhängig von ihrer Kultur die gleichen Methoden für ihre geistige Arbeit verwenden. Das betrifft vor allem die Arbeit mit Trancetechniken, wie z.B. der schamanischen Reise. Er leitete daraus den Core (= Kern) Schamanismus ab, der den Menschen der westlichen Welt einen eigenen Zugang zum Schamanismus ermöglicht.

Schamanische Arbeitsmethoden
Schamanisch Reisen
Eine schamanische Reise ist das Eintauchen in die nicht-alltägliche Wirklichkeit, wie wir es auch in unseren Träumen oftmals erfahren. Durch einen monotonen Trommelrhythmus, Tanz, Bewegung oder andere Methoden kommen wir in einen leichten Trancezustand, in dem wir bewusst durch einen Übergang die "nicht alltägliche" Wirklichkeit aufsuchen, um dort Unterstützung und Kraft zu erhalten.

Tiere als Helfer:
Das Krafttier
Aus schamanischer Sicht bekommt jeder Mensch bei der Geburt ein oder mehrere Krafttiere. Das sind unsere animalischen Verbündeten, die uns immer und unter allen Umständen zur Seite stehen. Es gibt verschiedene Wege, einem Krafttier zu begegnen: die schamanische Reise, Träume, Tanz, Imagination und andere Wahrnehmungsweisen. Jedes Tier, von den Ameisen bis zu mythologischen Wesen, wie z.B. Drachen, besitzt Eigenschaften und Fähigkeiten, die uns Kraft schenken, manchmal sogar weit über das biologische Ma? hinaus. Zudem gibt es Gefährten, die uns nur in bestimmten Lebensabschnitten oder zu aktuellen Themen begleiten.

Weitere Helfer
Neben den Krafttieren erscheinen auch Helfer, die sich meist in einer uns Menschen vertrauten Form zeigen. Sie nehmen dazu unterschiedliche Gestalten an: den Archetyp des Weisen, das Aussehen eines Engels, die Erinnerung an einen Ahnen oder andere Rollen, die sie uns als Lehrer und Begleiter glaubwürdig erscheinen lassen.

Seelenanteile zurückholen
Traumatische Ereignisse und Erfahrungen können aus schamanischer Sicht zum Verlust von Seelenteilen führen. Ein Teil unserer Lebensenergie spaltet sich ab, entflieht dem Schrecken und bringt sich auf einer seelischen Ebene in Sicherheit. Das ist eine instinktive Möglichkeit, den Schmerz zu überleben. Auch in bestimmtem Beziehungsmustern geben wir freiwillig oder unfreiwillig Seelenenergie ab, die uns dann zu einem kraftvollen Leben fehlt. Deshalb fühlen sich viele Menschen in Beziehungskrisen, nach dem Verlust eines geliebten Menschen, nach Missbrauch, Gewalterlebnissen, einem Unfall oder einer schweren Operation nicht mehr vollständig. Das kann sich in Kraftlosigkeit, Krankheitsanfälligkeit, Depression, Suchtgefährdung oder ähnlichen Symptomen ausdrücken und ist häufig ein Hinweis auf Seelenverlust. In der Psychologie sprechen wir auch von Dissoziation. Der Schamane oder schamanisch Praktizierende begibt sich hier in die "nicht alltägliche" Wirklichkeit, um dem Klienten die verloren gegangenen Seelenanteile zurückzubringen und unterstützt ihn anschließend bei der Integration der wiedergewonnenen Kräfte.

Schamanische Extraktion
Dauernde Reizüberflutung, anhaltender Stress wie auch andere krankmachende Einflüsse können aus schamanischer Sicht dazu führen, dass wesensfremde Kräfte unser persönliches Gleichgewicht stören. Der schamanisch Tätige spürt diese fehlplazierte Fremdenergie auf, entfernt sie und gibt sie in den Kreislauf der Natur zurück, allerdings ohne sie zu bewerten. Man kann eine Derartige Extraktion auch als spirituelle Operation begreifen.

Psychopompos

Ein Schamane oder Schamanisch Praktizierender übernimmt bei Bedarf die Aufgabe, die Seelen Verstorbener, die nicht ins Licht zurückkehren konnten und noch Einfluss auf Lebende ausüben, den Weg in diese andere Dimension zu bereiten.

Rituale
Rituale sind Gestaltungsmöglichkeiten der Wirklichkeit. Wenn wir uns in einer bewussten Haltung auf eine Handlung konzentrieren, öffnet sich ein geistiger Raum, in dem ein Wandlungsprozess stattfinden kann. Auch alltägliche Gewohnheiten erhalten so mitunter Ritualcharakter. Meist finden Rituale jedoch nach vorgegebenen Regeln mit wiederkehrenden, feierlichen Handlungen von hohem Symbolgehalt statt. Schamanisch Praktizierende kreieren individuell notwendige Rituale für Klienten oder entwickeln diese heilsamen Handlungen gemeinsam mit den Betroffenen. Das kann in Einzelsitzungen oder in Gruppen geschehen.

Divination
In der Divination unterstützen Schamanen Menschen dabei, Antworten auf wichtige Lebensfragen zu finden. Dafür gibt es viele verschiedene Methoden, die von der Kultur und Gesellschaft geprägt sind, der sie entstammen. Schamanisch Tätige gehen für Klienten hier auf eine schamanische Reise oder leiten die Betroffenen dabei an, selbst zu ihrem Thema zu reisen.